Geschichte der Wallfahrtskirche
Die barocke Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter Gottes“ befindet sich auf einer natürlichen Anhöhe in der Gemeinde Birenbach. Schon seit dem Bau der ersten Kirche gehört sie und damit die katholischen Gläubigen Birenbachs zur Pfarrei Wäschenbeuren. Das Kleinod ist ein besonderes Beispiel für den Baustil des Bauernbarock im süddeutschen Raum.
Der Sage nach hatte eine adelige Reiterin an diesem Ort einen Reitunfall und sich das Bein gebrochen. Durch die Erscheinung eines Engels konnte sie ihren Ritt zurück fortsetzen und gab deshalb als Dank für ihre Rettung den Bau einer kleinen Wallfahrtskirche in Auftrag.
Bereits 1499 wurde durch den damaligen Konstanzer Generalvikar eine Wallfahrtskapelle eingeweiht und somit die Grundlage zur Wallfahrt in Birenbach gelegt.
Bald war die Kirche zu klein und so wurde von 1690 bis 1696 die heutige Kirche gebaut, dem Hl. Vitus als Schutzpatron und zur Ehren der schmerzhaften Muttergottes geweiht.
Doch bereits 150 Jahre später musste sie wegen Baufälligkeit wieder geschlossen werden. Der Baumeister Valerian Brenner hatte übersehen, dass er auf lehmigem Boden gebaut hatte und so hat die Feuchtigkeit dem Bauwerk schwer zu schaffen gemacht und die Gewölbe drohten einzustürzen.
Nach dem Einbau einer Holzdecke und mächtigen Balken zur Abstützung des Chorbogens wurde die Kirche 1849 abermals eingeweiht und die Wallfahrt wurde langsam wieder belebt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kirche wieder in einem schlechten Zustand. Feuchtigkeit, große Risse und ein mächtiger Holzwurmbefall machten dem Gotteshaus schwer zu schaffen. Und so wurde 1957 beschlossen, die Kirche abzureißen und an der gleichen Stelle eine neue zu bauen.
Doch nachdem das Landesdenkmalamt festgestellt hatte, dass die Kirche ein einmaliges Kulturgut des Bauernbarocks war, wurde durch das Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg eine Generalsanierung angeordnet.
Von 1958 bis 1962 wurde unter Pfarrer Herrmann Stadelmaier ganze Arbeit geleistet.
Die Gewölbe wurden wieder eingezogen, Drainagen verlegt und alle Altäre zum Restaurator nach Bad Mergentheim gebracht. Der Chorbogen wurde mit Stahlbeton gestützt und rund um die Kirche wurde innen und außen ein neues Fundament gegraben. Der Hochaltar, die Empore und die Sakristei sind bei der Trockenlegung zusammengebrochen und mussten gänzlich erneuert werden.
Aus den ursprünglich geschätzten Kosten von 100.000 DM wurden 327.000 DM und eine nahezu nicht mehr zu bewältigende Aufgabe der Kirchengemeinde.
Am 8. September war dann mit Weihbischof Dr. Wilhelm Sedlmeier wieder Kirchweihe.
Mehrere Renovierungen und der Einbau einer neuen Orgel im Jahre 1990 verhalfen der Wallfahrtskirche zum Schmuckstück für die ganze Gemeinde. Besonders beliebt ist sie als Hochzeitskirche und vor allem im Mai ist sie das Ziel für Ausflüge und Andachten zur Ehre der schmerzhaften Muttergottes.